
Die Gadepädelcher
Die pfälzische Dialektbezeichnung aus Garten und Pfade sind eine Gönnheimer Besonderheit.
Die schon seit vermutlich über 500 Jahren bestehenden naturbelassenen Fußwege führen, mitunter versteckt und verschlungen, durch die Gärten und Grünanlagen hinter und zwischen den Häusern und Höfen Gönnheims. Dabei dienen sie noch heute als Abkürzung oder als idyllischer Weg zum Schlendern. Im Jahre 2017 hat ein ehrenamtliches Projektteam die Gadepädelcher für zwei Rundwege erschlossen.
Entlang der markierten Wege finden Sie Hinweistafeln mit Details zu historisch markanten Objekten und Gebäuden mit den wichtigsten Daten. Die Internetseiten der Gemeinde Gönnheim bieten Ihnen weitere relevante Informationen. Mit einem Smartphone können Sie die QR-Code der Objekte scannen und gelangen direkt zur jeweiligen Information.
Aquarelle und Zeichnungen wurden freundlicherweise von Linde Blaul zur Verfügung gestellt.
Mit einem Klick auf das jeweilige Einzelobjekt am Seitenende erhalten Sie ebenfalls vorhandene Detailinformationen.
Fotografien von Jürgen Schreiber, Sven Hafner, Erich Früh und anderen Fotografen (soweit die Quelle bekannt).
Innerer- und Äußerer Rundweg
Der Ausgangspunkt der beiden Rundwege ist der Marktler Platz am Wiegehäusel. Folgen Sie den Wegweisern mit den Pfeilen, die den inneren (rot) und äußeren (grün) Rundweg im Uhrzeigersinn markieren.
Innerer Rundweg: 1,4 km (ca. 30 min)
Äußerer Rundweg: 3,4 km (ca. 90 min)
Am Ausgangspunkt finden Sie neben der Informationstafel eine Flyerbox mit Broschüren.

Bitte beachten Sie:
Die Wege sind auf eigene Gefahr zu begehen und nur eingeschränkt barrierefrei.
Kein oder nur eingeschränkter Winter- und Räumdienst.
Adresse: Bismarckstraße 21
Erbaut: 1856
Früher landwirtschaftliches Anwesen der Ortskernbebauung. Im Jahre 1856 Neubau als Gasthof „Zum Lamm” unter Beibehaltung spätbarocker Nebengebäude.
Bildete mit dem alten Schulhaus und dem alten Pfarrhaus den Ortsmittelpunkt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Tanzsaal Gottesdienste abgehalten, da die Kirche zerstört war.
Adresse: Bismarckstraße 33
Erbaut: 1789
Spätbarocker Dreiseithof von 1789, um das Jahr 1840 teilrenoviert. Zweiteilige Toranlage, Sandstein,
rundbogige Mannpforte, korbbogige Torfahrt, Pinienzapfen auf der Hofmauer.
Eines der größten barocken Wohnhäuser des Dorfes und seltenes Beispiel eines vollständigen
Dreiseithofes des späten 18. Jahrhunderts.
Adresse: Bismarckstraße 24
Erbaut: 1595
Früher auch landwirtschaftlicher Betrieb. Links des Wohnhauses eine zweiteilige Toranlage von 1595.
Rundbogig schließende Torfahrt und Mannpforte aus Sandstein mit aufwendigen Beschlagwerk-
Ornamenten und mehreren Steinmetzzeichen.
Bedeutendste Toranlage im typisch deutschen Renaissancestil, auch über den Ort hinaus.
Im Hof hinten links kreuzgewölbte Stallung aus dem 19. Jahrhundert.
Adresse: Ludwigstraße 52
Erbaut: 1690
Erbaut auf einem ehemaligen Gelände des Bistums Speyer. Obergeschoss in verputztem Fachwerk,
spätbarocker Krüppelwalmdachbau, Giebelwand in jüngerer Zeit verschindelt.
Verputzes Erdgeschoss massiv mit typischen Ohrengewänden der Fenster und des Eingangs in
Sandstein.
Eines der größten Barockhäuser im Dorf. Heute Weingut und Restaurant in den Nebengebäuden.
Adresse: Ludwigstraße 50
Erbaut: 1755
Erbaut auf einem ehemaligem Gelände des Bistums Speyer.
Umgebautes Haus mit einer zweiteiligen Toranlage, Mannpforte und Torfahrt aus Sandstein. Korbbogen
über Pfeilern mit Radabweisern.
Heute landwirtschaftliches Anwesen mit Spargelanbau.
Adresse: Ludwigstraße 48
Erbaut: 1756
Charakteristische reformierte Dorfkirche des Spätbarock. Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluss und eingezogenem Chorflankenturm, Glockengeschoss mit rundbogigen Schallöffnungen, 1770 ergänzt. Das oberste Uhrengeschoss mit neoklassizistischer Zwiebelhaube von 1899.
Im Kriegsjahr 1942 am Nikolaustag während eines Fliegerangriffs stark beschädigt. Nach dem Krieg wiederhergestellt, der Turm erst mit einem Notdach.
Im Jahr 1979 wurde die ursprüngliche Doppelzwiebel-Form wieder hergestellt.
Die Sarkophage stammen aus einem spätantiken Gräberfeld östlich von Gönnheim. Die wertvollen Grabbeigaben können im Archäologischen Schaufester in Speyer besichtigt werden. Die Sarkophage stammen durchweg aus der Zeit nach ca. 360 n.Chr. von der man annahm, dass die Bevölkerung aufgrund der Wirren durch die Völkerwanderung und des Niedergangs der römischen Kultur nicht mehr zu solchen Leistungen fähig gewesen wäre. Die Steine, aus denen die Sarkophage gefertigt wurden, stammen aus Steinbrüchen am Haardtrand. Die Sarkophage wiegen jeweils ca. 1500 kg, die Deckel ca. 700 kg. Sie wurden per Flaschenzug in die Erde, die zuvor auf ca. 1,8 m Tiefe ausgegraben wurde, eingelassen.
Adresse: Ludwigstraße 46
Erbaut: 1755
Nebeneinanderliegende spätbarocke rundbogige Torfahrten auf Pfeilern mit Polsterfüßen.
Anstelle einer ehemaligen Scheune im hinteren Teil befindet sich heute das Protestantische Gemeindehaus mit noch erhaltenen Gewölbekellern aus den Jahren 1777 und 1810.
Seit dem Jahr 2009 genutzt als „Haus der Jugend”.
Adresse: Bahnhofstraße 5/7
Erbaut: 1602
Das älteste noch original erhaltene Gebäude in Gönnheim. Erstbebauung 1516 als Bauernhof von
Familie Affenstein, die den jeweiligen Schultheiß bis 1700 stellten. Umbau 1602.
1662 wurde das linke Gebäude als Wohnhaus angebaut. Die ehemalige Torfahrt wurde 1683 errichtet
(Wappenschild).
Nach dem Aussterben der Familie Affenstein um 1700 wurde das Haus für zwei Familien aufgeteilt.
Adresse: Bismarckstraße 19
Erbaut: 1822
Damals Rat- und Schulhaus als Ersatz für ein zuvor gegenüber gelegenes Schulhaus von 1753. Heute Gemeindebücherei.
Der spätklassizistische Putzbau ist ein frühes Beispiel für diesen Typus des kombinierten Rat- und Schulhauses der bayerischen Zeit. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Nebengebäuden Seidenraupen gezüchtet, um daraus Fliegerseide für Fallschirme zu gewinnen.
Adresse: Bismarckstraße 5
Erbaut:1650
Das Klostergut war ab 1551 im Besitz der Universität Heidelberg mit insgesamt über 300 Morgen (ca. 75 ha) Äcker, Wiesen und Weinfelder. Umbau 1629. Das Gut wurde ab 1650 im Erbbestand an Gönnheimer
Familien verpachtet.
In diesem Hofgut befand sich ein Weinkeller der Universität Heidelberg. Deren Kellermeister wohnten mit ihren Familien im Gärtnerhaus.
Umbau des Wohnhauses 1862 im spätbarocken Stil mit rotem Sandstein. Heute Weingut.