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Gedicht: Drei Rosen (Antonie Jüngst, 1843-1918)

14.06.2022

ganztägig

Drei Rosen
Bei sanften Südwinds kosendem Hauch
Entsprangen drei Rosen an einem Strauch,
Drei duftige Rosen.

"Herr Gärtner, aus knospendem Blütenhain
Brich mir für ein holdes Jungfräulein
Die zartste der Rosen."
Im Haar der lieblich errötenden Braut
Glänzt glückverheißend, von Tränen betaut,
Die erste der Rosen.

"Herr Gärtner, und kost' es ein Königreich,
Gib mir für die schönste der Frauen sogleich
Die blutrote Rose."
Am Busen des sündigen Weibes glüht,
Im Taumel der Lust verwelkt und verblüht
Die zweite der Rosen.

"Herr Gärtner, um Gottes willen geschwind
Die Rose zum Schmuck für mein totes Kind,
Die lebende Rose."
Am Herzen des Mägdleins in dunkler Gruft
Haucht Schwermutlinde den süßesten Duft
Die letzte der Rosen.

 
Redaktion - 67161 Gönnheim